Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Die Berufsbilder unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung. Wie sich der Brandenburger Arbeits- und Wirtschaftsstandort heute darstellt und in welche Richtung er sich entwickelt, skizziert das Brandenburger Fachkräftemonitoring.
Denn: Ist bekannt, welche Berufe und Qualifikationen zukünftig primär gebraucht werden, können diese Informationen für regionale Akteure und Unternehmen Grundlage für die Erarbeitung von gezielten Handlungsoptionen sein.
Das Fachkräftemonitoring, das sich auf empirisch fundierte Daten stützt, bietet vier Leistungspakete für Brandenburger Wirtschafts- und Arbeitsmarktakteure an:
Seit 2008 bietet das Brandenburger Fachkräftemonitoring nicht nur eine Beratung bei regionalen und sektoralen Befragungen mit Fachkräftefokus an, sondern auch eigene Analyseleistungen. Insgesamt wurden seit 2008 rund 2.500 Unternehmen mit insgesamt rund 127.000 Beschäftigten im Rahmen regionaler und sektoraler Fachkräftebedarfsanalysen untersucht.
Die Unternehmensbefragungen erfolgen gemeinsam mit regionalen bzw. sektoralen Kooperationspartnern- in der Regel mündlich beim Unternehmen vor Ort. Diese sehr personal- und ressourcenaufwändige Vorgehensweise hat sich bewährt, da aus unserer Erfahrung regionale und branchenspezifische Entwicklungen am zuverlässigsten in einem offenen Gespräch ermittelt und diskutiert werden können.
Ziel ist es, Lösungsansätze für die unterschiedlichen Probleme der Fachkräfteakquise und -sicherung mit den Unternehmen und anderen regionalen Arbeitsmarktakteuren zu diskutieren und Handlungsansätze abzuleiten.
Seit 2009 gibt das Brandenburger Fachkräftemonitoring sektorale und berufsspezifische Analysen an externe Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Institute in Auftrag. Dabei übernimmt das Fachkräftemonitoring sowohl die Projektbegleitung als auch die Publikation diesbezüglicher Studien.
Des Weiteren berät das Fachkräftemonitoring andere Arbeitsmarktakteure bei der Umsetzung von Fachkräftestudien fachlich. In diesem Zusammenhang werden Methoden- und Erfahrungswissen sowie die regionalen Kompetenzen der Regionalbüros für Fachkräftesicherung vor Ort in die Projektsteuerung eingebracht.
Ein weiteres zentrales Arbeitsfeld des Brandenburger Fachkräftemonitoring besteht darin, die Analysemöglichkeiten respektive die Relevanz öffentlicher und halböffentlicher Statistiken hinsichtlich der Bewertung der Fachkräftesituation zu prüfen und die vorliegenden Daten nutzbar zu machen.
Als Datenquellen werden im Wesentlichen die Bundesagentur für Arbeit sowie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg genutzt. Die meisten relevanten Arbeitsmarktdaten sind öffentlich nicht in der notwendigen regionalen Differenzierung zu erhalten. Um die Daten für die Landkreise und kreisfreien Städte sowie für die Regionalen Wachstumskerne in Brandenburg darstellen zu können, bestellt das Fachkräftemonitoring regelmäßig Sonderauswertungen und bereitet die Daten regional und sektoral differenziert auf. Hinzu kommt die Ausweisung von Strukturmerkmalen wie Geschlecht, Alter und Qualifikation.
Das Brandenburger Fachkräftemonitoring nutzte diese Daten beispielsweise, um die Gefragten Berufe im Land Brandenburg auszuweisen. Diese Berufe zeigen entweder aktuell schon bestimmte Engpässe oder laufen Gefahr, entsprechende Mangellagen zu entwickeln. Gleichzeitig bieten sie auch Beschäftigungschancen.
Das Brandenburger Fachkräfteinformationssystem (FIS) ist eine öffentlich zugängliche Internetinformationsplattform, deren Ziel die Verbesserung der Informationsbasis für fundierte Entscheidungen von Arbeitsmarktakteuren ist.
Die Darstellung der Brandenburger Arbeitsmarktsituation durch die Präsentation von Auswertungsergebnissen amtlicher Statistiken sowie die Veröffentlichung von Ergebnissen aus regionalen und sektoralen Fachkräftebedarfsanalysen soll lokale und landesweite Akteure der Arbeits- und Wirtschaftspolitik unterstützen. Aber auch Schüler und Schülerinnen sollen auf die Berufschancen von Ausbildungsberufen aufmerksam gemacht werden.