International tätige Unternehmen schätzen die japanische Geschäftswelt wegen ihrer verlässlichen Partnerschaften. Der Aufbau einer solchen Beziehung ist jedoch herausfordernd und erfordert einige Bemühungen und viel Fingerspitzengefühl.
Grund genug für 15 Brandenburger Unternehmen, sich in einem interkulturellen Online-Seminar des Enterprise Europe Network (EEN) Berlin-Brandenburg bei der WFBB und dem EU-Japan Center for Industrial Cooperation über Grundprinzipien und Feinheiten der japanischen Geschäftskultur zu informieren. Professor Chieko Nakabayashi, die als Beraterin auf eine lange Karriere bei internationalen Organisationen, wie der United Nations Industrial Development Organisation (UNIDO), zurückblicken kann, gab zudem wertvolle Informationen über das Vertriebssystem in Japan und was es bei einem Markteintritt zu beachten gilt.
Von „Japan-Einsteigern“ bis „Japan-Erfahrenen“ bunt durchmischt, nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für diverse Fragen. In der Diskussion über die richtige Interpretation der Gestik und Körpersprache von japanischen Geschäftspartnern riet Frau Nakabayashi etwa dazu, nicht davon auszugehen, dass ein Lächeln Zustimmung bedeuten würde. Auch ehrliche Antworten auf heikle Fragen könnten Geschäftspartner nur erwarten, wenn zuvor eine Vertrauensbasis aufgebaut worden sei. Daher bedeutet ein Markteintritt in Japan immer, langfristig zu planen.
Auch die aktuelle pandemische Lage mit ihren Auswirkungen auf die Einreise nach Japan fand in der Diskussion ihren Platz. Denn nachdem viele Fragen zur Geschäftskultur geklärt werden konnten, blieb die Hoffnung, das neu erworbene Wissen auch im Land selbst anwenden zu können.